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Vortragsprogramm Sommersemester 2024

Bitte um Vormerkung folgender Vortragstermine – jeweils um 18 Uhr am FH Campus Wels:

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Venusfinsternis Do., 9.11.2023 11:02-12:15 MEZ

Nachtrag Do., 9.11.2023 14 Uhr:

In der Früh war die Sichtung noch ausgezeichnet:

Kurt Niel, Do 9.11.23 8:07 – Canon M5, 250mm, 1/800, F5.6, ISO400

Die weitere und restliche Zeit war der Mond/die Venus auf Grund der Wolkensituation nicht mehr ausnehmbar.

Der Vorbericht war:

Der Mond schiebt sich gegen Mittag über die Venus. Dadurch ist, bei wolkenfreier Sicht und Benutzung eines Fernglases, die Sichtung der Venus auch am Tageshimmel möglich, weil als Orientierungshilfe der Mond dient.

Bitte um Vorsicht: Dabei nicht mit dem Fernglas in die 45° entfernte Sonne blicken!!
Mond/Venus sind zu diesem Zeitpunkt also 45° = 2 x Spannweite Daumen-Zeigefinger der Sonne voreilend Richtung Westen zu finden.

Üblicherweise ist die Venus am Taghimmel sehr schwer zu sehen, weil deren Helligkeit nur wenig über der des blauen Himmels liegt. Hier eine Orientierungshilfe:

Stellarium für morgigen Zeitpunkt – Do., 9.11.2023 um 11:00 MEZ für Grieskirchen/Wels, OÖ
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Polarlicht Sichtungen So 5.11.2023

Am Abend wurden mehrfach Polarlichter über Österreich gesichtet. Das ist ziemlich selten, da solche Erscheinungen in der Ionosphäre (80-300 km über dem Erdboden) meist in der Polarregion stattfinden. Nur bei besonders kräftigen Partikelströmen aus der Sonne kommend, die dann auf das Magnetfeld der Erde treffen, finden Lichterscheinungen auch in geringeren Breiten statt.

Kurt Niel: Bei einem Abendspaziergang im Bezirk Grieskirchen (48° 11′ N) um 18:30 MEZ nahm ich ein schimmerndes rötliches Licht am sternenklaren Nachthimmel Richtung Norden wahr. Nach 15 min war die Erscheinung wieder vorbei. Es war eindeutig auf eine Himmelserscheinung zurückzuführen und nicht auf einen z.B. Blendungseffekt durch eine Stassenbeleuchtung. Eine grüne Aurora Borealis konnte ich bereits mehrfach sehen: auf Flügen über der Hudson Bay (53° N).

Einen Fotobeweis gibt es nicht. Es war ein erster Blick meines Lebens vom Boden auf die lokale Lichterscheinung – überwältigend!

Peter Zeller hatte etwas später offensichtlich in einer zweiten Welle auch seinen Fotoapparat in Stellung gebracht Ich bin total geflasht:

Pichl/Wels, Peter Zeller, 5.11.2023, 23:30 MEZ: Blende 2,8, ISO3200, 8 sek.

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450 Jahre Johannes Kepler – Veranstaltungen Grieskirchen Herbst 2022

Der Mathematiker, Theologe und Astronom Johannes Kepler wurde am 27.12.1571 (julianischer Kalender) in Weil der Stadt/Nahe Stuttgart geboren und verstarb am 15.11.1639 in Regensburg. Damit wäre er heuer 450 Jahre alt. Zu diesem Gedenkjahr führt Kurt Niel in Grieskirchen zwischen 17. Oktober und 17. November eine Serie von Veranstaltungen zu seinem Gedenken durch.

  • Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker, Theologe
  • erkannte und formulierte Gesetzmäßigkeiten der Planeten-bahnen (ellipsenförmige Bahn der Planeten um die Sonne)
  • viele Schriften: Astronomie, Optik (Auge), Weltharmonie,
    Traum von Reise zu Mond, Astrologie
  • wuchs in Weil der Stadt/Leonberg, Großraum Stuttgart, auf
  • studierte Theologie/Mathematik am Evangelischen Stift in Tübingen
  • lehrte 1594-1600 in Graz, heiratete dort seine erste Frau Barbara Müller
  • betätigte sich als Astronom/Mathematiker bei Tycho Brahe;
    Kaiserlicher Hofmathematiker Astronom 1600-1612 in Prag;
    seine erste Frau Barbara starb in Prag
  • war Landschaftsmathematiker/Landesrat 1612-1627 in Linz; heiratete in Eferding seine zweite Frau Susanne Reuttinger
  • diente Albrecht von Wallenstein 1627-1630
  • starb 1630 in Regensburg.

Die Veranstaltungsreihe (siehe auch https://Kepleruhr.at/450):

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Vortrag vom 10.1.2022

„Namensgebung des Uranus – eine sensationelle Entdeckung“
Ein neu entdeckter Briefwechsel sowie ein Münzenfund deuten auf eine neue Interpretation der Namensgebung hin (Doris Vickers, Uni Wien)
Mo., 10.1.2022, 18:00 Uhr online
[Hier finden Sie die Vortragsunterlagen: VOWS21_DorisVickers]

NameUranusDorisVickersGedicht des Uranophilo (Pseudonym) zur Diskussion über die Namensgebung des Uranus

Am 13. März 1781 endteckte Wilhelm Herschl einen neuen Planeten. Zuerst benannte er ihn georgium sidus nach dem zu dieser Zeit herrschenden englischen König. Später korrigierte er den Namen auf Uranus. Die Hintergründe sind jetzt durch die Vortragende mit gezielter Recherche, Intuition, Beharrlichkeit und unter anderem durch einen Besuch im Stift Kremsmünster entdeckt worden – eine astronomiegeschichtliche Sensation.

plejadenariesuranus20200922_2iDer Planet selber ist durch sein Helligkeit 5,85 mag kaum ohne Hilfsmittel erkennbar [Stellarium vom 21.9.2020 – hier ein Bericht über meine visuelle Sichtung].

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Vortrag vom 6.12.2021

jacobsstJakobstab

„Messtechnik in Astronomie – bis 19. Jhd“
Entwicklung der beobachtenden Messtechnik (Kurt Niel, FH Wels)
Mo., 6.12.2021, 18:00 Uhr
[Hier ist die Foliensammlug dazu: VOWS21_AstroMesstechnik ]

Die Abschätzung der Lichtgeschwindigkeit, von Planetenabständen und -bahnen, Entfernungen zu Galaxien: Wie wurden diese Größen vor GPS, Atomuhren, Teleskope mit adaptiver Optik, Satellitentechnik bestimmt? Sonnenuhr, Jakobsstab, Sextant, Astrolabium sind Instrumente zur Bestimmung astronomischer Vorgänge. In diesem Vortrag wird der sich entwickelnde Einsatz von Hilfsinstrumenten gezeigt: Messgenauigkeiten, -ergebnisse und Rückschlüsse auf Modelle. Denn nur mit realen Messungen können theoretische Modelle etwa der Kosmologie (Entstehung, Entwicklung und Ausgestaltung des Universiums) überprüft werden.

Tycho_instrument_armillary_14
Armillasphäre (16. Jhd)

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Vortrag vom 22.11.2021

CERN_Riegler_2109652Werner Riegler rechts unten; (c) privat

„CERN – Was, Warum, Wie“
Was fehlt zur Vereinheitlichten Theorie, wer treibt Lösungen voran? (Werner Riegler, CERN)
Mo., 22.11.2021, 18:00 Uhr
[Hier ist die Foliensammlung dazu: fh_wels_seminar_nov_2021.pdf]
Mit Hilfe riesiger Teilchenbeschleuniger konnten in den vergangenen Jahrzehnten der Natur viele Geheimnisse über den Aufbau der Materie entlockt werden. Mit der Entdeckung des Higgs Teilchens ist das derzeitige Verständnis der subatomaren Welt im Kontext des sogenannten ‘ Standardmodells’ abgeschlossen worden. Viele Fragen über unseren Kosmos sind aber noch unbeantwortet: Woraus besteht die dunkle Materie? Was ist die dunkle Energie? Warum gibt es im sichtbaren Universum nur Materie und keine Antimaterie? Wie lassen sich Gravitation und Quantentheorie vereinigen? Der Vortrag erläutert wie diese Fragen am LHC verfolgt werden, wie die Teilchenkollisionen von 14TeV Energie aufgezeichnet werden, wie die riesigen Datenmengen von 100 PByte/Jahr bewältigt werden und welche ’spin-offs’ sich daraus für Wirtschaft und Gesellschaft ergeben.

CERN_Alice_2013-09_13Projekt ALICE; (c) CERN 2013

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FH Astros Programm für Wintersemester 2021

fhooe-wels-FHAstros-WS2021_20211020s  Plakat Dowonload:

  1. „Grenzenlose Astrofotografie“
    Lange Stunden der Belichtung und Bearbeitung führen schließlich zu eindrucksvollen Ergebnissen. (Markus Blauensteiner, Sternwarte Gahberg, ROSA)
    Mo., 8.11.2021, 18:00 Uhr, A1
    Image Stacking/Denoising, Breit- und Schmalbandaufnahmen, Serienbilder, Nachführung – diese Begriffe sowie die Technik und Tücken ferngesteuerter Sternwarten werden anhand eindrucksvoller Beispiele vom auf diesem Gebiet international renommierten Referenten erläutert. Was ist der Zweck der mühevollen Erstellung der Bilder? Sind daraus neue Erkenntnisse ableitbar? Dienen diese lediglich als Unterhaltung der mit Überraschungsmomenten überhäuften Konsumenten (Stichwort „Astroporn“).
  2. „CERN – Was, Warum, Wie“
    Was fehlt zur Vereinheitlichten Theorie, wer treibt Lösungen voran? (Werner Riegler, CERN)
    Mo., 22.11.2021, 18:00 Uhr, A2 online (siehe dieser Vortrag)
    Mit Hilfe riesiger Teilchenbeschleuniger konnten in den vergangenen Jahrzehnten der Natur viele Geheimnisse über den Aufbau der Materie entlockt werden. Mit der Entdeckung des Higgs Teilchens ist das derzeitige Verständnis der subatomaren Welt im Kontext des sogenannten ‘ Standardmodells’ abgeschlossen worden. Viele Fragen über unseren Kosmos sind aber noch unbeantwortet: Woraus besteht die dunkle Materie? Was ist die dunkle Energie? Warum gibt es im sichtbaren Universum nur Materie und keine Antimaterie? Wie lassen sich Gravitation und Quantentheorie vereinigen? Der Vortrag erläutert wie diese Fragen am LHC verfolgt werden, wie die Teilchenkollisionen von 14TeV Energie aufgezeichnet werden, wie die riesigen Datenmengen von 100 PByte/Jahr bewältigt werden und welche ’spin-offs’ sich daraus für Wirtschaft und Gesellschaft ergeben.
  3. „Teleskopentwicklung auf der Hohen Dirn“
    Teleskopbau unter Berücksichtigung einer Fernwartung. (Michael Steinbatz, FH Wels)
    Mo., 6.12.2021, 18:00 Uhr, A1
    Der Astronomiepark südlich von Steyr bekommt laufend Ergänzungen. Michael Steinbatz baut Teleskope; er berichtet über Herausforderungen, Lösungen, Fortschritte und ggf. Rückschläge.
  4. „Namensgebung des Uranus, eine sensationelle Entdeckung“
    Ein neu entdeckter Briefwechsel sowie ein Münzenfund deuten auf eine neue Interpretation der Namensgebung hin. (Doris Vickers, Uni Wien)
    Mo., 10.1.2021, 18:00 Uhr, A1
    Die Referentin hat mit Wissen/Intuition/Zufall/Ausdauer und Recherchen an mehreren Orten eine Entdeckung zur Namensgebung ausgegraben, die die geschichtlichen Abläufe rund um den 1781 entdeckten 7. Planet im neuen Licht erscheinen lässt.

M106_100_300dpi_CERN_MBlauensteiner2

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Die große Annäherung von Jupiter und Saturn im Dezember 2020

Die letzte große Konjunktion der beiden größten Planeten des Sonnensystems war vor knapp 400 Jahren am 17. Juli 1623 mit einem Abstand 5 Bogenminuten (1 Bogenminute = 1′ = 1/60°). Diese war allerdings relativ Nahe der Sonne (Abstand 12°, also etwas weniger als 1 h Positionsbewegung). Johannes Kepler lebte zu dieser Zeit in Linz und könnte diese beobachtet haben. Allerdings ist eine andere Konjunktion wesentlich ausführlicher von ihm dokumentiert: Jene von Ende September/Anfang Oktober 1604 von Jupter/Saturn/Mars innerhalb von 7° mit der von ihm vermuteten dadurch ausgelöste SuperNova SN1604 (9. Oktober 1604).

Die heurige Annäherung am 21.12.2020 war mit 6,1′ (entspricht 1/5 des scheinbaren Durchmessers Mond) ähnlich spektakuär und duch den weiteren Abstand zur Sonne (31°, also mehr als 2 h Positionsbewegung) doch besser zu beobachten. Hier folgen einige Aufnahmen von Peter Zeller und Kurt Niel, zwei glückliche Menschen, die auch mit freiem Auge die aktuelle Anäherung sahen. Dazu mussten sie vor Weihnachten in die angrenzente Steiermark ausweichen, weil OÖ durch die wochenlange Nebelsuppe beobachtungsgemäß im Nachteil lag. Danach war es auch in OÖ etwas besser zu sehen.

Nahe Admont, Stmk – Video 2 Tage vor Konjunktion

[Peter Zeller, 19.12.2020, Nahe Admont, AT [Fujifilm X-H1; 400 mm; F/___; __ s; ISO ____; Sequenz alle 1 sek]

Nahe Admont, Stmk – 1 Tag vor Konjunktion

Peter Zeller, 20.12.2020, Nahe Admont, AT [Fujifilm X-H1; 400 mm; F/___; __ s; ISO ____]

Grieskirchen, OÖ – 5 Tage nach Konjunktion
Jupiter hat Saturn schon weiter überholt (nach Osten).

Kurt Niel, 26.12.2020, Grieskirchen, AT [Canon M5; 300 mm; F/4.5; 1/4 s; ISO 3200]

Im weiteren Verlauf werden beide Ende Jänner von der Sonne überholt und erscheinen deshalb ab ca. Mitte/Ende Februar 2021 vor der aufgehenden Morgensonne in Richtung Osten sichtbar.

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Wie man mit weltweit verteilten Sonnenuhren die Erdrotation sichtbar machen kann – online Vortrag Kurt Niel

Im Rahmen der Vortragsreihe Faszination Astronomie Online“ vom Haus der Astronomie wird Kurt Niel am Di. 22.12.2020 um 19 Uhr zum Thema Sonnenuhren und seinem weltweiten Projekt zum Erspüren der Erddynamik sprechen. Der Link zur YouToube-Übertragung ist:

Kurt Niel ist Errichter der Grieskirchner Sonnenuhr nach Johannes Kepler. Diese weist einige Eigenschaften auf, die diese Sonnenuhr einzigartig erscheinen lässt:

  • Vertikale, ebene Fläche etwa 240 m²
  • Anzeige neben geraden, grünen Stundenlinen auch der gebogenen, roten Tageslinien zu Wechselzeiten der Tierkreiszeichen
  • Anzeige der Abweichung Sonnenzeit vs. Uhrzeit = grüne Analemmaschleife
  • Spalt im schattenwerfenden Gnomon zur genauen Ablesung von Mittag mit +/-15 s
  • Spiegel am Gnomon die Sonnenstrahlen auf die Wand werfen, wenn diese im Sommer zu Morgen- und Abendstunden selber im Schatten liegt = ganztags Ablesemöglichkeit der Sonnenzeit
  • Webcam zur Live-Übertragung.

Mit dem Projekt EarthLAT1200.org soll durch Zusammenschaltung von weltweit verteilter Sonnenuhren die Wanderung der Mittagslinie über den Globus erspürt werden können. Dadurch wird die große Dynamik der Erdrotation sinnlich erfahrbar gemacht.

Die Zahlen sind bekannt:

  • Der Durchmesser der Erdkugel ist 12 700 km
  • die Bewegung um die Sonne braucht 1 Jahr
  • der Globus rotiert in 23 h 56 m 4 s einmal um 360°.

Dem beobachtenden Mensch erscheint die Erde mit dem flachen Horizont ruhend, die Sonne geht im Osten auf, erreicht am Nord-Süd-Meridian die größte Höhe und geht im Westen wieder unter. Tatsächlich ist in unserem Sonnensystem die Sonne der beinahe unbewegliche Mittelpunkt – die Erde rotiert um ihre Achse und bewegt sich um die Sonne. Dies wird durch das Wandern der Mittagslinie über den Globus spürbar gemacht. Diese Wanderung wird anhand von Live-Bildern weltweit verteilter Sonnenuhren (Partnerstationen) dargestellt. Aktuell sind vier Stationen aktiv, zwei weitere werden bald zugeschalten. Im Endausbau sollen etwa 200 Partnerstationen eine 24/7-Beobachtung der wandernden Mittagslinie ermöglichen.

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Uranus mit freiem Auge auffinden – gelungen am 21.9.2020

Der Planet Uranus steht an und für sich nicht so auf der Liste der für gute Sichtbarkeit bekannteren wir Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Letztere drei sind aktuell prominent am Abendhimmel sichtbar: Jupiter und Saturn bereits schon nach Sonnenuntergang im Süden; der Mars folgt etwas später im Osten.

Jetzt ist allerdings auch der Uranus relativ gut auffindbar und mit mag 5,85 knapp auch noch ohne Hilfsmittel erkennbar – ausgezeichnete Nachtfinsternis und konzentrierte Augen sowie Kenntnis der Position vorausgesetzt. Beinahe noch Neumond und passende Wetterlage tragen das ihre dazu bei:

Stellarium für 15.9.2020 23:30 MESZ; Plejaden links unten, Mars rechts mitte, Uranus dazwischen

Uranus befindet sich ziemlich genau auf der Linie zwischen Mars und den Plejaden etwa 1/3 der Distanz der beiden vom Mars entfernt und unterhalb des Widder (Hauptstern Hamal, alpha Ari).

Besser geht’s natürlich mit Fernglas und Teleskop.

Hier ist ein Ausschnitt, der einerseits mit 300 mm Tele an einer Canon M5 entsteht (roter Rahmen) oder etwa auch mit einem Fernglas mit Öffnungswinkel 6° sichtbar ist:

Stellarium für 15.9.2020 23:30 MESZ; Ausschnitt für Teleobjektiv oder Fernglas.

Mars befindet sich aktuell im Sternbild „Fische“, Uranus im Sternbild „Widder“.

Daten zu Uranus

  • Umlaufzeit um die Sonne – 84 Jahre
  • Entfernung zur Sonne – 2.800.000.000 km = 18,7 AU (AU .. Entfernung Erde zur Sonne)
  • Durchmesser – 50.724 km (4 x Erde)
  • Scheinbarer Durchmesser (aus Sicht Erde): 4″ = 1/500 scheinbarer Monddurchmesser.

Mein erstes Beobachtungsergebnis vom 15./16.9.2020, jeweils vor Mitternacht, Grieskirchen

An beiden Abenden war gutes Seeing. Allerdings ist insbesondere in Horizontnähe doch der örtliche Lichtschein vorhanden, sodass ich Uranuns nicht mit freien Augen erkennen konnte. Mit Fernglas und Fotoapparat war allerdings ein Erkennen bzw. Festhalten möglich.

Uranus Mitte Rechts Bildgröße 4,3° x 2,8°; Canon M5 mit 300mm; 1s, F4.0, ISO12800

Weitere Beobachtung 21.9.2020 3:15 MESZ , Grieskirchen –
Sichtung mit freiem Auge gelungen

Hier stand Uranus mit einer Höhe von 56° südlich ziemlich günstig. Das Seeing war grandios – der Orionnebel knallte förmlich im Südosten stehend herunter. Die Augen waren durch die Nachtruhe schon sehr gut dunkeladaptiert. An den vorangegangenen Nächten hatte ich mir mit dem Fernglas (Sichtung Uranus ohne Problem) die Suchposition schon vordefiniert. Es bedurfte einiger Konzentration und Übung der Vornächte, ohne Hilfsmittel die passende Region nach dem Uranus zu durchsuchen, was schließlich gelang. Nach etwa 5 Minuten war die Konzentration schon geschwächt, mit Fernglas bestätigte ich mir schließlich den Fund.

Zu beachten war weiters, dass zwar im Sehzentrum die Sensoren am dichtesten liegen, aber empfindlicher sind diese etwas außerhalb davon. Also musste ich mich auf die etwas daneben liegende Peripherie konzentrieren. Ich hatte tatsächlich den Schein des Uranus (mag 5,85) wahrgenommen.

Stellarium vom 21.9.2020 3:15 MESZ – Positionierung des Uranus unterhalb Aries, neben den Pleiades.

Zur Kontrolle der Sichtbarkeitsgrenze dienten dabei auch die Sterne nahe des darüberliegenden Widders (Aries): Der letzte der vier Widdersterne rechts (Gamma Ari) hat mag 4,65, knapp unter der rechten Hälfte des Widder liegen fünf Sterne mit steigender Magnitude innerhalb von 5°: mag 5,14 – 5,20 – 5,35 – 5,70 – 5,80. Die Helligkeiten berücksichtigen bereits die entsprechende Luftmasse im Sehstrahl.

Stellarium vom 21.9.2020 3:15 MESZ – Auf die entsprechenden Luftmassen reduzierten Helligkeiten von Uranus und den Vergleichssternen.

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Bedeckung Venus durch Mond Fr 19.6.2020 10 Uhr MESZ

Selten wird die Venus durch den Mond bedeckt – nicht immer sichtbar, dauert diese weniger als 1 h in der beide von unserer Position aus über dem Horizont sein müssen. Morgen ist jedenfalls wieder Gelegenheit – die Zeiten gelten für Wels/Grieskirchen/OÖ:

Eintritt 10:05 MESZ
Austritt 10:50 MESZ

Dabei befinden sich beide 22°50′ der Sonne voreilend – der Mond zeigt eine sehr zaghafte Sichel mit 4%. Deshalb ist die Sichtung mit viel Vorsicht, einem Fernglas oder Teleskop zu beobachten – falls auch grad keine Wolken dazwischen sein sollten. Ich versuche zu Fotografieren – Ergebnisse folgen hier. Leider waren zu viele Wolken hier.

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Dragon/ISS/Venus/Merkur/Mond am 27.5.2020

Liebe Himmelsbeobachter,

gemäß Planung startet heute eine Falcon 9 mit der CrewDragon Kapsel und zwei Menschen Richtung ISS. Der Start wäre 22:33 MESZ in Florida – 23 min später würde sie von Westen kommend von uns aus sichtbar sein und zwar zweigeteilt: Die Oberstufe der Rakete und die 10 min vorher davon separierte CrewDragon. UND: geht durch den Mond durch, zumindest für Beobachter in Meggenhofen: 22:56:08 MESZ. Grieskirchen ist schon zu weit nördlich, Pichl geht sich auch aus, Gaspoltshofen ist schon zu weit südlich.

Die genaue Bahn lässt sich ermitteln – hier mit Beispiel Oberndorf/Meggenhofen:

Auf dieser Site können rechts oben andere Standorte eingegeben werden.

Dazu: ISS Überflug bei uns ab 22:23 MESZ aus Westen mit mag -3.8, also 30 min vorher sichtbar – Dragon muss sich sputen, damit diese dort ankoppeln kann.

Weiters: Heute Abend kurz nach Sonnenuntergang (20:52 MESZ) Venus (mit Fernglas Phase mit 1.8% sichtbar) und ca. 7° nacheilend auf Linie Sonne-Venus-Mond der Merkur (vorerst mit Fernglas, aber ab 21:33 MESZ/10° über Horizont auch mit freiem Auge) sichtbar.

Der Mond dazu mit feiner Sichel (25%) rundet das ganze natürlich überkomplett ab…

Schönes Seeing

Kurt Niel

Neue, hochpräzise Teleskopnachführung am Beispiel ISS-Fotographie

Die ISS (International Space Station) im Überflug fotographieren oder darüberhinaus zu filmen? Das stellt eine große Herausforderung dar: Diese fällt mit 7,66 km/s in ca. 400 km Höhe um die Erde. Am Zenit bewegt sich diese deshalb mit 1,1°/s bzw. 3.960″/s; die Größe einer:s ISS-Astronautin:en im Ausseneinsatz ist dabei etwa 1″ (Bogensekunde).

Trotzdem Nacht- und Tagvideo ohne(!) Ausrichtung einzelner Frames [Michael Steinbatz]:

Diese Aufnahmen entstanden mittels eine neuartige, hochpräzise Teleskopnachführung, hergestellt von ASA in Zusammenarbeit mit FH OÖ, Campus Wels, Hrn. Michael Steinbatz.

Die Technischen Daten dazu:

  • Teleskop ASA AZ800 F/7 mit 5.600 mm Brennweite
  • Kamera ZWO ASI166C mit einer Pixelauflösung von 0,14″
  • Video Framerate 25 f/s; also je 40 ms zwischen den Frames = 158″ Positionsunterschied der ISS
  • Die ASA-Nachführung alleine – keine SW-Bildausrichtung(!) – macht die Bildausrichtung: je 40 ms einen Sprung um 158″ mit <1″ Positionsgenauigkeit!

Üblicherweise werden bei solchen ISS-Videos die einzelnen Frames mittels Software auf eine zentrale Position ausgerichtet. Bei obiger Sequenz ist das nicht gemacht worden – die Positionsschwankungen ergeben sich hier nur durch atmosphärische Brechungen zwischen den Frames. Das scheinbare Verdrehen der ISS im Video entsteht durch die äquatoriale Montage des Teleskops.

Komet 12P/Pons-Brooks Aufnahme vom 14.03.2024

12P/Pons-Brooks, 14.03.2024; Canon EOS RP, 30s, F/7.1, ISO800, 600mm [Peter Zeller]

Ich habe gestern mal kurz probiert und gecheckt ob das Setup so passt.

Der Komet 12P/Pons-Brooks ist wahrscheinlich Ende März mit freiem Auge zu sehen.
Der Kerl schaut bei uns nur sehr selten vorbei.


Ich hatte ihn gestern bei schlechten Bedingungen (hohe Schleierwolken und heller Mond in der Nähe des Kometen) mal probeweise kurz abgelichtet. Er steht derzeit nahe der Andromeda Galaxie, nahe dem Stern Mirach. Er ist im Stellarium schon eingezeichnet, daher auch leicht zu finden: Stellarium Web Online Star Map (stellarium-web.org).

Ich habe gestern mit einem Zoom Objektiv von Tamron gearbeitet: Bei 150 mm Brennweite gesucht und dann immer wieder neu zentriert und dann bis auf 600 mm Brennweite erhöht.

Der Komet  ist kurz nach Sonnenuntergang am besten zu sehen.

Peter Zeller

Hier die Aufsuchunterstützung durch StellariumWeb:

StellariumWeb (FOV 17,1°) mit Sternbildlinien/-zeichnung – Übersicht
StellariumWeb (FOV 3,94°) mit Bildausschnitt Foto oben – Detail

Aurora Sichtung – Wenn Kinderträume wahr werden

Alle Bilder: Canon EOS 5D Mark IV, F3.2, 6s, ISO 1600; Canon EF14mm f/2.8L II USM, f=14 mm [Peter Zeller]

Seit ich ca. 10 Jahre alt war habe ich davon geträumt Nordlichter zu sehen. Zu meinem Geburtstag habe ich mir diesen Traum nun erfüllt. Ich bin hier in Levi Finnland, wo wir mit -28 Grad und Sturm empfangen wurden. Drei Tage nur schlechtes Wetter.

Heute endlich der erste Tag wo es klappen könnte, obwohl die Polarlichtprognosen schlecht sind. Stehen bei -3 Grad und heftigem Wind auf der Piste. Finger abfrieren, …
Aber es hat sich gelohnt: Ein Feuerwerk an Polarlichtern!!!

Ich bin absolut geflascht!“

Peter Zeller